Eine Geschichte der römischen Antike
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Was wissen wir über die römische Antike? Was hat die Menschen vor so vielen Jahren umgetrieben? Mit welchen Problemen sahen sie sich konfrontiert? Und was können wir aus der Geschichte lernen? Michael Sommer, Professor für Alte Geschichte an der Universität Oldenburg, hat mit seinem Sachbuch Dark Rome das Altertum Revue passieren lassen und hält einige Antworten parat.
In Dark Rome treffen wir auf altbekannte Namen, wie etwa den Diktator Gaius Julius Caesar und Politiker Markus Tullius Cicero, die Kaiser Nero und Augustus oder die Philosophen Seneca und Mark Aurel, aber auch auf das gemeine Volk. Was gleich zu Beginn klar wird: This is a man’s world. Gleichberechtigung in der Antike? Weibliche Selbstbestimmung? Fehlanzeige. Die Frau ist das schwache Geschlecht und die Männer machen Politik, viel Politik. So berichtet Sommer von Kriegen und der Ausbreitung oder dem Verlust von Territorien, von Spionage und Mordanschlägen, von Korruption und Verschwörungen. Besonders im Gedächtnis blieben mir allerdings die Ausführungen zu Büchern auf dem Index, den Bücherverbrennungen sowie zur systematischen Verfolgung von Christen.
Titel und Klappentext ließen eine spannende, unterhaltsame Erzählung über das Leben in der römischen Antike vermuten, das Sachbuch des Althistorikers kommt allerdings eher als eine einführende akademische Abhandlung daher, die von salopp formulierten Passagen durchkreuzt wird. Nichtsdestotrotz ist Dark Rome eine kurzweilige Lektüre, was nicht zuletzt den pointierten Kapiteln geschuldet ist, und eine Möglichkeit, komprimierte Einblicke in die Geschichte des Altertums zu erhalten. Deshalb kann ein Blick in das Buch für alle Interessierten durchaus lohnend sein. Zu empfehlen ist auch das Hörbuch, gelesen von Peter Bieringer.
von Luisa Bader
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Michael Sommer
Dark Rome. Das geheime Leben der Römer
C.H.Beck 2022
288 Seiten
23 Euro