Tom Felton – Jenseits der Magie
Tom Felton – Jenseits der Magie

Tom Felton – Jenseits der Magie

Kein Licht ohne Schatten

Disclaimer: Diese Rezension bezieht sich ausschließlich auf Tom Feltons Autobiografie. Bitte betrachtet sie unabhängig von der Fanbase der Filme und der Erfinderin der Welt, um die es größtenteils geht. Das Buch verdient große Wertschätzung aufgrund von Tom Feltons Worten und seinen allein.

Content Warning/Inhaltswarnung: Alkohol- und Drogenkonsum

„Ich bin nicht Draco. Draco ist nicht wie ich. Aber die Trennlinie verläuft nicht zwischen Schwarz und Weiß. Da gibt es eine Grauzone.“

In witzig charmanten Ton verfasst, lädt Tom Felton die Lesenden ein, einen Blick hinter seine Schauspielkarriere und noch so vieles mehr zu werfen. Es warten nicht nur Hintergrundinformationen zu den Dreharbeiten von „Harry Potter“ auf die Leser*innen, auch sein Werdegang davor und seine Zeit nach dem Verlassen der magischen Welt auf der Leinwand sind Themen der Autobiographie Jenseits der Magie.

Wie er sein Leben als normaler Teenager und sein Alter Ego als Zauberer in jungen Jahren mit einem gewissen Maß an Unabhängigkeit kombinierte, wie seine Mutter ihm alles zu ermöglichen und auszuprobieren versuchte und wie sein Vater ihm mit Humor das „auf-dem-Boden-bleiben“ vermittelte, sind Elemente, die eine Verbindung zu den Lesenden durch Tom Feltons Ehrlichkeit sowie Offenheit ermöglichen. Die Einflüsse seiner Familie stellen einen großen Teil seiner Beschreibungen im gesamten Buch dar und verleihen dem Lesen einen persönlichen Touch. Seine ersten Werbespots, Filme und das Vorsprechen für Harry Potter, wobei Felton keine Ahnung vom Inhalt hatte und nur schnell wieder gehen wollte, fügen sich mit seinem kindlichen Grundgedanken, dass Filmemachen nicht sein großes Ziel ist, sondern eher bodenständige Dinge wie Fußball oder Fischen ihn mit Freude erfüllen, zusammen. Doch mit dem Harry-Potter-Wahnsinn und dem Auf und Ab eines normalen Jungens, kommt es doch anders. Er erlebt das Beste aus beiden Welten, wobei gute Erinnerungen die schlechten aufwiegen. Dass Draco „zu sein“ nicht immer cool war und der Unterschied zwischen Realität und Fiktion nicht von jedem Menschen gesehen wurde und wird, sind ebenso Inhalte dieses Buches.

„Berühmtsein ist eine merkwürdige Droge.“

Nach dem Drehende der Harry Potter-Filme, welches mit zahlreichen Tränen verbunden war, bestimmen Castings und Absagen Tom Feltons Leben. Ein Leben in Hollywood mit Ruhm und Bekanntheit gehen bei ihm mit dem Verlust seiner selbst einher. Sein Alkohol- und Drogenkonsum in LA endet in Entzugskliniken, wobei Felton aufrichtig von seinen Erfahrungen und Taten berichtet und die Auflösung von Stigmata anspricht. Denn das Zurückfinden zu sich selbst ist ein holpriger Weg, nicht nur für ihn.  

„Manche Emotionen waren gut, andere schlecht. Aber auch die schlechten waren besser als gar keine.“ Wie Emma Watson im Vorwort beschreibt, erwartet die Lesenden ein charmanter und warmherziger Sprachstil. Ihre Seelenverwandtschaft zu Tom Felton ist ebenfalls Teil des Buches, genauso wie ihr erstes, nicht so glorreiches Aufeinandertreffen bei dem Vorsprechen. Je zwei Kapitelüberschriften leisten einen meist witzigen Einstieg in die folgenden Handlungen, wobei vor allem Details wie das regelmäßige Haarefärben oder der Großvater am Set Einblicke in das frühe Leben Tom Feltons geben, die unbedacht oder unbekannt für die Rezipient*innen waren. Farbige Bilder aus dem Leben Tom Feltons finden sich in den Einbandklappen sowie in der Mitte des Buches mit personalisierten Captions. Jenseits der Magie bietet unterhaltsame, aber auch tiefgehende Eindrücke in das Leben des britischen Schauspielers und zeigt dabei, „dass es unsere Entscheidungen sind und nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir wirklich sind.“

von Paula Heidenfelder

Tom Felton
Jenseits der Magie. Von Segen und Fluch, als Zauberer groß zu werden
Aus dem Englischen von Petra Hucke, Dagmar Klotz und Frederik Kugler
Edel Books 2022
320 Seiten
19,95 Euro


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