„Die Sonne reicht niemals bis zur Unterwelt. Es ist der perfekte Ort.“
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CW: Physische und psychische Gewalt, sexuelle Traumata und toxische Beziehungen
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Dies ist eine Rezension zum fünften Teil der Lore Olympus-Reihe. Dementsprechend kann sie einige Spoiler enthalten. Rezensionen zu den vorherigen Graphic Novels sind auf unserer Website zu finden.
Zu Beginn des Bandes werden wir noch in falscher Sicherheit und etwas melancholischer Stimmung gewogen. Ganz alltägliches, wie die Eröffnung eines Bankkontos oder Persephones erster Arbeitstag als Praktikantin in der Unterwelt, werden im bekannt farbintensivem Zeichenstil dargestellt.
Dieser erste Eindruck täuscht allerdings, denn unter der Oberfläche der immer weniger harmlos wirkenden und emotional labilen Persephone brodelt ein Mysterium. Stück für Stück wird langsam Licht ins Dunkle gebracht, wie aus Kore, der Göttin des Frühlings, die Todbringerin Persephone geworden ist.
Die Erzählung nimmt dabei teilweise den Fokus von den Hauptcharakteren Persephone und Hades und folgt Figuren wie Minthe und Zeus. Die Untersuchungen der beiden zu Vorkommnissen in der Menschenwelt hängen zwar auch nur mit Hades und Persephone zusammen, bringen aber frischen Wind in die Erzählung.
Wie immer bleiben die Zeichnungen von Rachel Smythe währenddessen stark charakterfokussiert. Die Bilder sind dabei zwar nicht so emotional und beeindruckend, wie in vorherigen Bänden, besitzen durch ansprechende Bildeinteilungen und das Spiel mit Perspektiven aber einen ganz eigenen Charm.
So wirken die mächtigen Figuren Apollo und Thanatos vor dem Titanensohn und Sonnengott Helios im Hintergrund plötzlich ganz klein und unbedeutend. In dem großen Seitenformat des Buches kommen die großflächigen Zeichnungen dann besonders gut zur Wirkung.
von Victoria Dimeo
Rachel Smythe
Lore Olympus Teil 5
Aus dem Englischen von Ulrike Gerstner
LYX 2024
400 Seiten
24,00 Euro
ISBN 978-3-7363-2257-8