Sarahs Rache erlangt das nächste Level
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CW: Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch, Gewalt, Mobbing, Rassismus, sexuelle Misshandlung, sexuelle Gewalt
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Pretty Savage, der zweite Band der Manhatten-Elite-Trilogie, bringt für Tami Fischers Leser*innen endlich ein wenig mehr Licht ins Dunkle der tiefgreifenden und destruktiven Intrigen von Paytons Freundesclique. Zu verwirrend und gleichzeitig eng miteinander verwoben sind die verschiedenen Charaktere, die im Reihenauftakt Pretty Scandalous vorgestellt und in der Reihenfortsetzung um verschiedene Facetten ergänzt werden. So entsteht ein packendes Leseerlebnis, aus dem man nicht ausbrechen möchte.
– Die nachfolgenden Ausführungen können Spoiler für beide Bände enthalten. Zum ersten Band (Pretty Scandalous) gibt es bereits eine Rezension auf unserer Webseite.
Nach dem überraschenden Cliffhanger des vorangehenden Bandes steht die Protagonistin Sarah vor einem Scherbenhaufen. Die Vertrauensbasis zu ihrer Zwillingsschwester Payton bröckelt immer mehr. Und auch ihr fester Anker Monroe scheint seine ganz eigenen Pläne zu verfolgen. Doch aufgeben kommt für die junge Architektur-Studentin nicht infrage. Trotz allen bisherigen erschreckenden Erlebnissen in New York möchte Sarah die Geheimnisse der Clique aufdecken. Dass sich hierbei jemand an ihre Fersen geheftet hat, der droht, ihre wahre Identität zu lüften, erschwert Sarahs Rachepläne an Paytons vermeintlichen Freund*innen ungemein. Ihr Nachbar Holden bietet Sarah seine Unterstützung an – doch ob seine Hilfe ehrlicher Natur ist, bleibt fragwürdig.
„Rache vergeht nicht“
Die Handlung schließt nach einer kurzen Reflexion der Geschehnisse nahtlos an den Reihenauftakt an, wobei dieser Roman ein wenig anders aufgebaut ist. Neben Sarahs Figurenperspektive bekommen die Leser*innen nun endlich einen Einblick in die Sichtweise und Gedanken ihrer Zwillingsschwester Payton. Ihre Kapitel springen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wodurch einige Geheimnisse aus der Vergangenheit endlich ans Licht geraten.
Durch ein Wechselspiel von Entdeckung und Verästelung entfaltet dieses Buch eine wahre Sogwirkung und ermutigt zum Aufstellen verschiedener Theorien rund um die New Yorker Clique und ihre Machenschaften. Auch das Leseerlebnis zeichnet sich durch ein Wechselbad der Gefühle aus, die von erfreut und gespannt bis hin zu wütend und verstört reichen. So sollten sich Leser*innen darauf gefasst machen, von mehr als einer Figur überrascht zu werden und sich in keinem Kapitel zu sicher zu fühlen.
„Boys Math“
Auch romantische Beziehungen werden in diesem Band zwischen verschiedensten Charakteren erprobt und hinterfragt, wobei sich gerade mit der Protagonistin Sarah ein Love Triangle zu bilden scheint, das viel Potential für Spekulationen offenlässt. Ebenso muss sich Payton gefühlstechnisch wappnen, denn seit ihrer Flucht aus der Stadt wird sie zum ersten Mal mit ihrem Ex-Freund Donovan konfrontiert. Da aufgrund von Spoilern auch hier nicht allzu sehr in die Tiefe gegangen werden soll, ist zumindest so viel zu verraten: Es wird spicy und eventuell das eine oder andere Herz gebrochen.
Alles in allem überzeugt Pretty Savage mit seinen vielen Wendungen, spannenden Charakterkonstellationen und – wie könnte es anders sein – mit einem gemeinen Cliffhanger, der Lust auf mehr macht. Liebhaber*innen der Reihe müssen sich auch gar nicht mehr lange gedulden, denn der finale Band Pretty Shameless erscheint bereits am 11.12.2024.
von Judith Heruc
Tami Fischer
Pretty Savage. Süßer als Verrat
Blanvalet 2024
576 Seiten
16,00 Euro
IBAN 978-3-7341-1264-5