Poetry Slam zwischen Musical, slapstickhafter Comedy und jeder Menge Käse
Am Montag, dem 27. Oktober 2025, ging der Bamberger Poetry Slam nach der Sommerpause in die nächste Runde. Sechs Slammer*innen stellten sich in den Haas Sälen dem Wettkampf, welcher von Christian Ritter moderiert und von DJ Käpt’n Karacho musikalisch gerahmt wurde.
Aufgewärmt wurde die Bühne durch drei musikalische Beiträge von Leticia Wahl. Sie überraschte das Publikum mit einer Mundharmonika und sprach mit ihrer Performance eine breite Palette von Gefühlen an. Nach einer kurzen Einführung in die Spielregeln des Poetry Slams formierte sich die Jury des Abends. Als erster Slammer wagte sich Lars Wapki ans Mikrofon. Danach folgte eine käsige Darbietung von Paulina Etzel. Ole Lukøje heizte die Stimmung mit seinem Text über Berlin zwischen Bundestag und sexueller Freiheit weiter an und sicherte sich damit die Führung in der Vorrunde. Das Publikum reagierte mit tosendem Applaus und anschließend präsentierte Manuel Hintermayer seine Gedanken in einem deutlich ruhigeren Gewand. Abwechslungsreich ging es mit Lisa Paulina Wagner weiter. Sie füllte die Bühne mit ihrem Poetry Slam Musical, welches beim Bamberger Publikum deutlich besser ankam als bei den Berliner Fördermittelgebenden im Bereich Kunst und Kultur. Gregor Biberacher beendete die Vorrunde mit einer theatralischen und energiegeladenen Mischung aus Tanz, Musik und Wort.
Durchsetzen konnten sich am Ende Lisa Paulina Wagner, Ole Lukøje und Gregor Biberacher, welche sich nach der Pause im Körper-Schnick-Schnack-Schnuck maßen. Lisa Pauline Wagner eröffnete das Finale mit ihrem Text Wenn ich Bibi Blocksberg wäre. Der Text widmet sich mit progressiven Perspektiven vielen politischen Fragen und bewegt sich zwischen kindlichem Leichtsinn und dem Ernst der Welt. Gregor Biberacher legte mit einer Performance namens Fong nach, die von einer mysteriösen Kraft ohne Sinn erzählte. Biberacher polarisierte und wurde von den einen als Ausnahmetalent bejubelt und von den anderen kritisch beäugt. Auf diesen kuriosen Beitrag antwortete Ole Lukøje mit sommerlicher Leichtigkeit – am Ende ein Trugschluss. Statt von Sommer, Sonne und Strand sprach er vom unliebsamen Sound der Mücken. Ein Text über eine alltägliche Situation, die viel Resonanz im Publikum fand.
Nach anfänglicher Unsicherheit über den lautesten Applaus kürte Christian Ritter am Ende Lisa Paulina Wagner zur Siegerin des Abends und sie durfte sich neben Ruhm und Ehre auch über einen 14€-wertvollen Preis aus regionalen Produkten und Fun-Artikel aus dem 1€-Shop freuen.
von Jasmin Fuchs
Am 15. Dezember um 20 Uhr folgt der nächste Poetry Slam in den Haas Sälen – der Ticketverkauf läuft!